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Einen Punkt gewonnen – oder zwei verloren

Unihockey Schüpfheim – Floorball Fribourg II 4:5 n.V. (1:3, 1:0, 2:1, 0:1) 
Am letzten Sonntag standen sich im dunklen Schüpfheim zwei Aufsteiger gegenüber. Das Herren 1 von Schüpfheim traf auf die zweite Mannschaft von Floorball Fribourg. Es war ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten, waren die Spiele von Fribourg bisher doch immer sehr knapp. Vor dieser Partie fanden sich die Westschweizer dreimal in der Verlängerung wieder, wobei sie zwei dieser Spiele noch gewinnen konnten. Zum Leidwesen von Schüpfheim, siegte Fribourg auch in Schüpfheim im Zusatzdrittel.

Ein Punkt für das Herren 1.

Alles war angerichtet für ein spannendes Spiel. Trotz Zeitumstellung fanden alle pünktlich in die Moosmättili-Halle und das Schiedsrichtergespann pfiff die Partie um 19.30 Uhr an. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr und setzte Schüpfheim gekonnt unter Druck. Die Gastgeber konnten damit für einmal schlecht umgehen, liessen sich verunsichern und verloren viele Bälle. Nach gut 130 Sekunden führte ein solcher Ballverlust zum 0:1. Ein Gegner ging in der Mitte vergessen und knallte den Ball sehenswert in den Netzhimmel. Die Entlebucher wurden aber trotz dieser Ohrfeige nicht wirklich wach und taten sich weiter schwer. Vereinzelt konnte man sich lösen, doch es gelangen nur selten zusammenhängende Aktionen. Nach sechs Minuten konnte man sich für einmal ein wenig befreien und brachte den Ball mehrmals mit voller Konsequenz in Richtung Tor. Der Abpraller von Michael Odermatt landete bei Verteidiger Matthias Lötscher, welcher den Ball versenkte. Der Jubel war gross, doch die Entlebucher konnten nicht auf die Erfolgswelle aufspringen. Schüpfheim war schläfrig und von der Rolle und Fribourg wusste die zu nutzen. Durch schnelle und genaue Spielzüge kamen sie immer wieder gefährlich vor das Tor In der 11. und 15. Minute stellten sich die Hausherren zweimal sehr ungeschickt an und die Gäste erhöhten auf 1:3. Zur Erleichterung der meisten Zuschauer ging es mit diesem Resultat in die Pause.

Dringender Steigerungslauf
Das Trainerduo Patrick Graf/Benjamin Vogel versuchte das Team wachzurütteln und dies gelang: Schüpfheim kam wie verwandelt aus der Garderobe. Die Verunsicherung wurde in der Kabine gelassen und die Zweikämpfe konnten von nun an ausgeglichen gestaltet werden. Der Ball lief viel besser in den eigenen Reihen und man tauchte vermehrt gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auf. Fribourg wurde immer wieder durch Entlebucher Ballverluste und ihr schnelles Umschaltspiel gefährlich. Doch im Vergleich zu Drittel Eins lagen Welten. Das Spiel war nun sehr offen und es resultierte ein offener Schlagabtausch. Die beiden Torhüter wehrten sich allerdings gekonnt. In der 32. Minute bediente Routinier Renato Kropf mit einem hohem Ball über das halbe Spielfeld Joel Lappert. Der Stürmer fand sich alleine vor dem Tor und verwerte sehenswert per Direktabnahme aus der Luft. Die Partie war weiterhin sehr unterhaltsam und die Zweikämpfe wurden härter, doch weitere Tore blieben vorerst aus, bis die Sirene ertönte.

Spannung bis zum Ende – und noch weiter
Die Trainer zeigten sich zufrieden. Auf diesem Weg sollte das Heimteam weitermachen, mit ein wenig mehr Kaltblütigkeit im Abschluss. Gian Willa nahm dies sehr wörtlich, als er von Pascal Grüter auf die Reise geschickt wurde. Er zögerte nicht lange und knallte den Ball mit einem Hammer zum 3:3 ins rechte obere Eck. Spätestens nachdem ein Fribourger auf die Strafbank geschickt wurde, witterten die Entlebucher ihre Chance und es hielt niemanden mehr auf den Sitzen. Nach einigen gefährlichen Abschlüssen passte Gian Willa auf Jan Bucher, welcher die Biosphäre Unihockeyaner in Führung brachte. Die Hallte bebte. Doch nun sahen sich die Gäste wieder unter Zugzwang und erhöhten den Druck nochmals. Es wurden in der Folge auf beiden Seiten Nettigkeiten ausgetauscht und es gab teils harte Zweikämpfe. Es traf dann Fribourg, welches eine weitere Strafe holte. Diese verstrich ohne Zählbares, die Schlussoffensive von Fribourg war nun definitiv lanciert und fünf Minuten vor Schluss jubelten die Gäste. Ein Gegner ging zum wiederholten Mal vergessen und netzte gekonnt ein. Keine Chance für Torhüter Patrick Emmenegger. Das Spiel war weiterhin sehr offen und beide Teams hatten die Chance das Spiel zu entscheiden, doch das Spiel ging in die Verlängerung.

In dieser ging das Spiel wieder weiter wie zuvor: Chancen auf beiden Seiten, Strafen für beide Teams und zwei Torhüter in Bestform. Sie parierten viele Bälle und brachten die Angreifer an den Rand der Verzweiflung. Die meisten sahen die Entscheidung bereits im Penaltyschiessen, ehe ein Fribourger Abschluss abgelenkt wurde und vor einem Einschussbereiten Gast landete. Dieser entschied das Spiel 26 Sekunden vor Ende und senkte die Stimmung in der Moosmättili-Halle unter den Gefrierpunkt.

«Schade, da wäre mehr drin gewesen», lautete so manches Fazit. Schlussendlich geht das Resultat aber in Ordnung, verpasste Schüpfheim doch nahezu ein ganzes Drittel. Diese Leistungsabfälle muss man nun in den Griff kriegen, doch auf Leistungssteigerung lässt sich aufbauen. Mit Konstanz über drei Drittel sollten weitere Punkte erkämpft werden können. Die nächste Chance dazu folgt am nächsten Sonntag im Kanton Genf. Im nächsten Duell zweier Aufsteiger geht’s um 19.00 Uhr im Collèges de Staël Carouge gegen den UHC Genève. Wie immer mit vielen Gästefans und toller Unterstützung!